ireland, china and me

Es sind nicht die Rei­sen bzw. die Aus­flü­ge am Wochen­en­de, wel­che die Zeit und die Erfah­run­gen hier so unbe­zahl­bar machen. Eine Insel oder eine Stadt kann man sich auch in einem Urlaub anschau­en. Es sind, aus mei­ner Sicht, viel mehr sol­che Aben­de wie heu­te, als ich von mei­nem Betreu­er im Irish Pub auf eine “after work beer ses­si­on” ein­ge­la­den war. Shuan ist ca.10 Jah­re älter als ich und kommt ursprüng­lich aus einer, wie er selbst sagt, “klei­nen Stadt” mit ca. 100.000 Ein­woh­nern in der Nähe von Shang­hai.

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australian streichelzoo

Ich weiß nicht, wann ich in Deutsch­land das letz­te Mal im Zoo war, aber es muss schon eine gan­ze Wei­le her sein. Naja, für Tie­re habe ich mich eben noch nie so beson­ders inter­es­siert. Umso über­rasch­ter war ich über mei­ne Moti­va­ti­on zur Lone Pine Koa­la Sanc­tua­ry zu fah­ren. Sie ist das ältes­te und größ­te Koa­la Schutz­ge­biet der Welt, ob das stimmt? Ich habe kei­ne Ahnung, jeden­falls machen sie damit Wer­bung. Wie auch immer, es war ein­fach mal eine ande­re Art von Zoo, nicht das was man aus sei­ner Kind­heit schon kennt.

Im Strei­chel­ge­he­ge lau­fen dort kei­ne Zie­gen, Schwei­ne und Ponys her­um, son­dern Kana­ga­roos und Emus. Gleich neben­an woh­nen 130 Koa­las, dar­un­ter ein „Sou­thern Koa­la” unter vie­len „Nort­hern Koa­las”. Die Unter­schie­de sind aber nicht so signi­fi­kant, man muss als unge­schul­ter Euro­pä­er schon zwei­mal hin­schau­en oder man liest die Schil­der ;-).

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riverfire 2009

Die gan­ze Woche über hat man schon gespürt, dass sich die Stadt auf etwas gro­ßes vor­be­rei­tet. In und um CBD her­um und beson­ders an der „Sto­ry Bridge” konn­te man die Vor­be­rei­tun­gen sehen. Auf den Dächern der der Hoch­häu­ser sowie an den Stahl­trä­gern der Brü­cke wur­den Feu­er­werks­kör­per befes­tigt. Die „South Banks „ wur­den ein­ge­zäumt um den erwar­te­ten Men­schen­mas­sen Herr zu wer­den. Denn sowohl die „South Banks” als auch das Fluss­ufer rund um den Stadteil „Kang­a­roo Point” wur­den zum Public Viewing umfunk­tio­niert. Schon mor­gens war die kom­plet­te Fuß­gän­ger­zo­ne voll mit Leu­ten und der Bus­ver­kehr wur­de nach­mit­tags ein­ge­stellt.

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ids please

Could I have two flat white and two cap­puc­ci­nos, plea­se.” So ähn­lich habe ich am Sams­tag­mor­gen in einem Kaf­fee nahe dem Trö­del­markt im Stadt­teil Forti­tu­de Val­ley mei­ne Mit­be­woh­ner und für mich einen Kaf­fee bestellt. Anstatt dem erwar­te­ten „ja ger­ne, kommt sofort” kam die Fra­ge nach mei­nem Aus­weis. Ja wie? Aus­weis Moment es ist elf Uhr vor­mit­tags und ich habe 4 Tas­sen Kaf­fee bestellt, kei­nen Alko­hol und wer­de nach mei­nem Aus­weis gefragt. Da stimmt doch was nicht habe ich mich ver­hört? Der „Aus­sie” Dia­lekt fällt mir meis­tens deut­lich schwe­rer, als der mei­ner Mit­be­woh­ne­rin aus den Staa­ten. Nein, offen­sicht­lich hat­te ich mich nicht ver­hört und ich muss jetzt tat­säch­lich mei­nen Aus­weis vor­zei­gen.

Ich mei­ne okay, dass hier abends nie­mand (wirk­lich nie­mand) in Bars und Clubs ohne Aus­weis rein­kommt und dass auch jede noch so klei­ne Bar min­des­tens einen Secu­ri­ty Mann hat, kann ich noch irgend­wie nach­voll­zie­hen. Anschei­nend trin­ken die Aus­tra­li­er trotz hoher Prei­se ger­ne einen über den Durst und die vie­len Back­pa­cker sind wohl auch nicht immer von der bes­ten Sor­te. Aber, dass man wegen einem Kaf­fee kon­trol­liert wird war mir neu, da konn­te ich mir natür­lich die Nach­fra­ge nicht ver­knei­fen. (mehr …)

thank your driver! ...for our trip through cleveland

Die Aus­tra­li­er haben eine, wie ich fin­de ganz sym­pa­thi­sche, Eigen­schaft, die jedem “nach der Lan­dung im Flug­zeug klat­schen” Has­ser den siche­ren Exitus brin­gen wür­de. Im Bus hört man stän­dig ein “Dan­ke Fah­rer” von der hin­te­ren Tür her. So viel Freund­lich­keit im öffent­li­chen Nah­ver­kehr wird mit meis­tens gut gelaun­ten und hilfs­be­rei­ten Bus­fah­rern belohnt.

Doch auch damit kann die ein oder ande­re Sache schief gehen. So auf unse­rem Trip nach “North Strad­bro­ke Island”, der von Cap­tain James Cook benann­ten Insel nörd­lich von Bris­bane. Eigent­lich woll­ten wir in Cleve­land nur vom Bahn­hof zur Fäh­re, doch unser net­ter Bus­fah­rer hat man­gels Andrang unse­re Hal­te­stel­le über­sprun­gen. Bis wir das bemerkt hat­ten, war unse­re Fäh­re schon auf dem Weg zur Insel. Ohne uns ver­steht sich. Auf Nach­fra­ge haben wir dann nur erfah­ren, dass es ein “…long way back” ist und wir doch ein­fach mit ihm im Kreis fah­ren sol­len, weil sowie­so kein ande­rer Bus kommt. Letzt­end­lich wur­den wir dann doch an einer Kreu­zung raus gelas­sen, da ihm ein­ge­fal­len ist, wie wir schnel­ler zurück kom­men könn­ten. Näm­lich “ein­fach hier über die Stra­ße und den Bus auf der ande­ren Sei­te neh­men”.

Unse­re Freu­de dar­über, dass der Fah­rer mit Eigen­in­itia­ti­ve um unse­ren Weg bemüht ist soll­te nicht lan­ge hal­ten. Der ande­re Bus wäre erst in 40 Minu­ten gekom­men.… Viel Spaß beim Lau­fen… Auf hal­bem Weg kam uns dann irgend­wann wie­der unser Fah­rer auf sei­nem Rück­weg ent­ge­gen, vom Bus in die ande­re Rich­tung haben wir aller­dings nichts gese­hen, aber ganz nach dem aus­tra­li­schen Lebens­mot­to “she’ll be right, no wor­ries” gings wei­ter zu Fuß in Rich­tung Fäh­re.

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sorry italy, australian waves are even better!

Es sieht alles aus wie eine ganz nor­ma­le Fuß­gän­ger­zo­ne, Restau­rants, Geschäf­te, Fast Food Buden, schließ­lich geht man durch einen mit­tel­mä­ßig auf­fäl­li­gen Tor­bo­gen…
und dann ist da die­ser per­fek­te Sand­strand. Soweit das Auge reicht nur fei­ne wei­ße Sand­kör­ner. Dahin­ter liegt der schein­bar unend­li­che Süd­pa­zi­fik mit manns­ho­hen Wel­len, wie ich sie bis­her noch nie gese­hen hat­te. Man rennt hin­ein und fin­det sich kur­ze Zeit spä­ter an der glei­chen Stel­le wie­der, weil einem die Wel­le Rich­tung Strand zurück gespült hat. Seit heu­te habe ich wirk­lich Respekt vor der Kraft, die in beweg­ten Was­ser­mas­sen steckt.

Aber irgend­wie muss das doch gehen, da sind doch auch ganz vie­le Aus­tra­li­er wei­ter drau­ßen, ver­dammt ich will da auch hin… Also Blick nach rechts wie machen das denn die “Locals”? Ach­so unter den Wel­len durch tau­chen ist der Trick, ja da hät­te man mit etwas Kopf ein­schal­ten auch drauf kom­men kön­nen. Hin­ter den ers­ten Wel­len wirds fast schon wie­der lang­wei­lig. Sich von den Wel­len tra­gen zu las­sen ist ja ganz nett, trotz­dem nicht so rich­tig span­nend. Aber war­um sind dann noch so vie­le hier drau­ßen? (mehr …)

whale watching & redcliffe

Tref­fen mit den Größ­ten unse­rer bio­lo­gi­schen Klas­se, ja Wale sind mit uns Men­schen ver­wandt, wenn auch nur weit­läu­fig, aber sie sind nu nmal die größ­ten Säu­ger auf der Erde. Spä­tes­tens seit dem Film Free Wil­ly hat jeder schon ein­mal einen Wal gese­hen, aber eben nur im Fern­se­hen. Für uns hat sich das heu­te geän­dert, da wir eine “wha­le watching tour” gebucht haben. Wir sind übri­gens einer mei­ner Kom­mi­li­to­nen, zwei wei­te­re Stu­den­ten die hier in Aus­tra­li­en bei SAP arbei­ten und ein Freund von einem der bei­den, die sich wie­der­um über meh­re­re Ecken ken­nen­ge­lernt haben. Um die Insel “More­ton Island”, die ich mir noch sepa­rat anschau­en wer­de, liegt ein Rück­zugs­ge­biet für Wale, die dort um die­se Jah­res­zeit ihre Jun­gen gebä­ren. Daher wer­den hier die­se Schiff­fahr­ten in die­ser Gegend ange­bo­ten, bei denen man Wale in ihrer natür­li­chen Umge­bung beob­ach­ten kann.

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home! sweet home!

Mid plea­su­res and pala­ces though we may roam,
Be it ever so hum­ble, there’s no place like home.

John Howard Pay­ne

 

Ganz so wie zu Hau­se füh­le ich mich hier noch nicht, aber ich gewöh­ne mich dar­an. Ich woh­ne hier in einem typi­schen “Queens­lan­der” Haus im Stadteil Kel­vin Gro­ve. Auf der Kar­te könnt ihrs euch genau anschau­en und auch per Goog­le Street View direkt in die Stra­ße ein­tau­chen. Aller­dings nur bis zur letz­ten Kreu­zung. Ersatz­wei­se habe ich inzwi­schen ein paar Fotos vom Haus, mei­nen Zim­mer und der Gegend gemacht.

Ins­ge­samt sind wir im Haus 8 Per­so­nen.
Eine rich­tig inter­na­tio­na­le Mischung: ein Paar aus Frank­reich, ein Hol­län­der, 3 Eng­län­de­rin­nen, eine Schwei­ze­rin und ich. Alle sind super nett und echt umgäng­lich. Mal sehen wie lan­ge wir in die­ser Kon­stel­la­ti­on blei­ben, weil hier kom­men und gehen die Leu­te immer so in Abstän­den von 2–3 Mona­ten.

Mein Zim­mer ist nicht beson­ders groß, aber zum schla­fen reicht es auf jeden Fall. Gar­ten, Ter­ras­se, Küche und Wohn­zim­mer tei­len sich alle zusam­men, was bis­her auch gut geklappt hat. Zudem för­dert es die Kom­mu­ni­ka­ti­on, wenn man sich abends zum gemein­sa­men Bar­be­cue trifft.

air, ground... sea

Nach­dem ich Bris­bane bei Nacht über­flo­gen habe als ich ange­kom­men bin und ges­tern zu Fuß erkun­det habe, war heu­te das Was­ser dran. Mit der “City Cat” einer Art Bus, nur eben auf dem Was­ser, kann man auf dem “Bris­bane River” bis zur Mün­dung in den Pazi­fik fah­ren. Man sieht dabei die Stadt, beson­ders CBD, aus einer ganz ande­ren Per­spek­ti­ve. Ein zwei Fluss­sch­li­gen nach CBD wird einem der Kon­trast zwi­schen Groß­stadt und Hoch­häu­sern und nahe­zu länd­lich wir­ken­den Gegen­den deut­lich. So ein Haus hier direkt am Fluss mit eige­nem Anle­ger, Jet­ski und Yacht in ruhi­ger Lage und trotz­dem in der Nähe zum Zen­trum hat auf jeden Fall sei­nen ganz eige­nen Charme. Nur wer soll das bezah­len, wenn sich die Mie­ten für ein ein­zel­nes Zim­mer schon auf ca. 200 AUD (120€) pro Woche belau­fen. Ten­denz in den let­zen Jah­ren, stei­gend. Immer­hin die City Cat war im Bus­ti­cket mit drin und ich hat­te einen schö­nen Nach­mit­tag, den ich im Park von New Farm habe aus­klin­gen las­sen. Dort gibt es noch das Bris­bane Power­house, in dem Kon­zer­te, Thea­ter­stü­cke und Caba­ret gebo­ten wer­den. Hier­hin wer­de ich bei Gele­gen­heit bestimmt noch ein­mal zurück­kom­men.

modern art gallery brisbane

Zu Beginn ein biss­chen Kul­tur kann nicht scha­den, zudem gibts die in Aus­tra­li­en umsonst. Zwi­schen Office und CBD liegt das Cul­tu­ral Cent­re. Im Kern besteht es aus der Art Gal­le­ry, dem Queens­land Muse­um, der Biblio­thek und der Modern Art Gal­le­ry. Letz­te­re habe ich mir zusam­men mit mei­nem hol­län­di­schen Mit­be­woh­ner ange­schaut.

 

Auf drei Ebe­nen kann man vier völ­lig ver­schie­de­ne Rich­tun­gen moder­ner Kunst besich­ti­gen. Los geht es im Erd­ge­schoss mit Werk­stü­cken von nati­ve Aus­tra­li­ens. Tra­di­ti­ons­ge­mäß wer­den von den Urein­woh­nern Stä­be für reli­giö­se Zere­mo­ni­en, Fische­rei-Uten­si­li­en, gefloch­te­ne Kör­be und Tep­pi­che aus­ge­stellt. Neben­an haben die loka­len Desi­gne­rin­nen Eas­ton & Pear­son ihren Platz gefun­den. Prä­sen­tiert wird Mode mit Ein­flüs­sen aus Euro­pa, Afri­ka, Asi­en und den Nati­ves.

Im obe­ren Teil gibt es noch eine Medi­en­kunst­aus­stel­lung und Gemäl­de von Künst­lern aus dem asia­ti­schen Raum, die haupt­säch­lich sozia­le The­men, wie z.B. die Urba­ni­sie­rung behan­deln.

Für mein ers­tes Wochen­en­de war’s genau das Rich­ti­ge, jetzt kann ich mich ganz den Strän­den und dem Oze­an wid­men 😉